lebensorte – ’salut‘ am schlesi (x-berg)

The Marth mit ihrer Hedi und Sippe beim Alba Spiel, ich über die Oberbaumbrücke zu Salut am Schlesi. Die Wunde ist der Ort der Heilung, also auf nach X-Berg, wenn schon mein Zen-Balkon im November nicht mehr wirklich der Platz zum Schreiben ist und ‚draußen‘ trotzdem eine feine Sache.

‚Salut‘ gehört inzwischen, wie meine Küche(n) oder die rote rieder‘sche  Picknickdecke zu den ‚Lebensorten‘, die mich über die Jahre in den unterschiedlichsten Konstellationen, Zusammenhängen und Phasen begleitet haben. In diesem Falle ist das Besondere, dass der Ort lange vor meiner Berlin Zeit auftauchte und sich in diese hinein und über die Jahre durch sie hindurch zu einer Konstanten entwickelt hat, die in meinem Leben bis dahin kaum Entsprechungen findet.

Genau genommen gibt es nur eine, die sich ebenso gegensätzlich verhält was die Beschaffenheit des Ortes betrifft, wie sich die Wirkung gleicht, die beide Orte auf mich ausüben.

Der Friedhof außerhalb der kleinen Gemeinde Breitsesterhof im nordpfälzer Bergland ist so gelegen, das man über eine Senke hinweg in der die Landstraße zwischen Thallichtenberg und Baumholder verläuft auf einen Aussiedlerhof schaut. Dort war das Grab‘ meiner Großeltern. Auf dem Grabstein stand wie selbstverständlich mein Name, da mein Vater, mein Großvater und etliche meiner Vorväter diesen Namen trugen. Wenn ich es recht erinnere hat mein Lehreronkel das mal bis in die 18hunderter Jahre zurück verfolgt als die Familie wegen irgendeiner Pest aus Österreich weg musste und ihnen von irgendwem Land im Ostpreussischen zugewiesen  wurde. Gumbinnen im Kreis Goldap, der Geburtsort meines Vaters.

Mit meinem Onkel hat er diesen Hof gebaut, damals Maurerlehrling in Baumholder, wo der Familie nach ‚der Flucht‘ wiederum Land zugewiesen wurde, dass dieser älteste Bruder meines Vaters dann bewirtschaftete. Die ‚Alten‘ dort begraben waren als Kind mein weitester Link in die Vergangenheit und auf dem Grabstein stand neben der Lina, von der Martha ihren zweiten Namen hat, auch der Großvater – Johannes den ich, wie den Vater meiner Mutter nie kennen gelernt habe.

Oberhalb des Grabes gab es einen Absatz, den eine Steintreppe empor führte und oben zwischen Birken ein paar Kriegsgräber der gefallenen des Ortes im 2. Weltkrieg. Daneben eine Bank.

Mein Job bei den Besuchen dort war das Wasser, welches vom genau auf der entgegen gelegenen Seite des Friedhofs aus einem Brunnen geholt werden musste. Es war eine große Freude etliche Gießkannen, die dort an einer Metallstange aufgehängt waren, mit Wasser zu füllen und den ganzen Weg quer zu schleppen, wobei ich mir nie klar geworden bin, welches denn nun der effizienteste Weg ist.

Während meine Mutter und meine Oma damit beschäftigt waren das Grab herzurichten, meist weil sich irgendein Besuch aus der Verwandtschaft meines Vaters angekündigt hatte, saß ich, wenn kein Wasser gebraucht wurde auf eben dieser Bank, schaute über die Senke auf den Hof, umgeben vom Andenken an die  Weltkriegsgefallenen und ‚berührte‘ wohl jedes mal meine indirekte Vergangenheit, meine Herkunft. Dazu gehörte der eigene Name auf dem Grabstein genauso, wie die Tatsache, dass mein Vater nur wenn es absolut unumgänglich (Verwandtschaftsbesuch!) war da hin kam und die Übernahme der Grabpflege durch Mutter und Großmutter ein bekanntes Konfliktfeld zwischen meinen Eltern war.

Unabhängig davon fand ich in dem Ort auf der Bank zwischen den Birken und den Kriegsgräbern eine ganz eigene Ruhe, die ich später unter Anderem in der Sterbephase meiner Mutter immer wieder dort gesucht und gefunden habe.

Nun also Berlin…..Schlesi….Salut, ein halbes Jahrhundert später.

Komplett anders das Setting, diametral entgegengesetzter Ort.

1986 zum ersten Mal eine Minipizza für zwei Mark an der Ecke gegenüber vom U-Bahnhof genommen und über die Budgetschonung gefreut. Finsterer Ort, West Berlin-Ende. Über die Oberbaumbrücke? Pah. Eiserner Vorhang. Die Randlage hielt den Kiez rottig und X-Berg war damals für den gerade volljährigen Hinterpfalzwessi, der ich war, eh ein anderer Planet. Dazu eben diese harte Grenze, die ja dann insgesamt schon damals durch die Begegnung mit Bärbel eine nicht unwesentliche Rolle in meinem Leben spielte.

Salut erstmals in den 90’ern als X-Berg auf einmal ‚mittendrinn‘ und das Schlesische Tor nicht mehr Endstation war.  Der trocken, nicht zu süße türkische Baäckereikram ging mir ebenso ein, wie der ewige Schwarztee, den ich prägend von der Türkeireise mir Henning Jahre zuvor mitgebracht hatte.

Dazu der Ort an dem das Leben immer und ungebrochen vorbeifließt, wie der Bäcker offen hat: 24/7, das ganze Jahr über. Hier ist für mich die Herzmitte Berlins, wo es in der Art schlägt und pulsiert, dass ich mich wiederfinden kann in all dem bunten, schrägen, abseitigen, traurigen, lebensfrohen und niemals abgehobenen Leben welches sich vom Kanal her erstreckt. Neukölln damals noch kein Thema und das inzwischen auch deutlich gentrifizierte Treptow auf der anderen Seite des Kanals, wo wir in den letzten Jahren den unverbauten Blick von der Dachterrasse auf das X-berger Silvesterfeuerwerk hatten, war noch schwer Ostgeprägt, der 194’er schon etabliert aber immer noch gefühlt ‚grenzüberschreitend‘.

Standardprogramm bei jedem Aufenthalt in den darauf folgenden Jahren, dann nach dem Umzug in die Stadt Zufluchtsort an Sonntagen, während ausgedehnter Charité Aufenthalte zwischen 2007 und 2009. ‚Im Leben sein‘, statt auf Station: das gab‘ es hier, Sonntag für Sonntag, mit schwarzem Tee und Nusshörnchen, stundenlang.

Zeitgleich beginnend der Club unterm U-Bahnhof wo über die Jahre ungezählte großartige Konzerte zu erleben waren. Unwiederbringliche Momente des Glücks, wenn sich Trixie Whitley für zwei Songs in ihren damals schon toten Vater wechselbalgt, das gesamte männliche Ü-50 Publikum die Thirdeyeblind Hits Wort für Wort mitsingt und der Sänger die hohen Parts, die er nicht mehr schafft einfach auslassen darf ohne, dass es auffallen würde in all der Seeligkeit. Nur getoppt vom schmerzzerfressenen Willis Earl Beal der, loneliest man alive‘ als der Bühnenstrom Kollabiert einfach solo, acapella das Konzert im Dunkeln  zu Ende bringt und sich jegliche Würdigung wie auch Zugaben  verbittet. Ewigkeitsmoment.

Vor wie vielen X-Berg-Events sich hier getroffen wurde hab‘ ich nicht gezählt aber an diversen entscheidenden Tagen hat auch dieser Ort seine Rolle gespielt, mir zugehört, mich verortet, mich beruhigt und mir Klarheit und Denkschärfe ermöglicht und das obwohl hier genau das Gegenteil von Ruhe und Einkehrumgebung gegeben ist.

Aus dem Fotoautomaten nebenan stammen entsprechend viele der schwarzweis Streifen, die seit jeher mein Berlinleben begleitet und entsprechende Momente eingefangen haben. Seit dem Abriss der diplomatischen Beziehungen nach Treptow führt es mich seltener automatisch hier vorbei. In den letzten Jahren lag ‚Salut‘ oft quasi auf dem Arbeitsweg und gab dann auch meist das Trockenteilchen zum Bürokaffee her. Heute bewege ich mich manchmal bewusst hierher um mir den Ort und seine stärkende Wirkung zu erhalten, manchmal ergibt es sich, wie heute wo s’Marth mit der Familie ihrer Freundin in der Dingsbumsarena zum Alba-Basketballspiel ist. Abholen unnötig. Das große Kind kennt den Ort und findet den Weg über die Brücke alleine. So braucht es kein Date. Wann immer das Spiel zu Ende ist braucht sie 20 Minuten. Bis dahin drei Stunden Zeit zum Sein, Sitzen, Schauen, Schreiben, Schwarztee trinken….

Dann gibt es ein X-Berg Abendbrot beim Pizzamann auf der Ecke und auf dem Heimweg holen wir bei Mamanke in der Danziger noch den Schulranzen für morgen früh.

autumn leaves

Lange nicht erlebt.
Überhaupt schon ein mal erlebt?
Der Wechsel der Jahreszeiten in EINEM MOMENT.


Ein Sommer der völlig anders verlaufen ist als geplant.
Leben ist scheitern und Scheitern ist Leben.
Es ist ein lebendiges Scheitern geworden und damit ein Sommer, der genauso das unbeschwerte, befreite, fröhliche Leben gefeiert hat wie er Wanderungen durch tiefe, verschattete Täler bereit hatte und davon nicht gerade wenige.

Aus der Schwere sind Linien, Gedanken, Entscheidungen und Musik gewachsen, was sie nicht leichter gemacht hat, aber erträglicher.
Trauern, Be- und Verarbeiten ist weit vor dem ’nach vorne orientieren‘, (zurück) zu sich selbst kommen der schwierigste Part, weil er oft mit Gemütszuständen einher geht, die als unaushaltbar empfunden werden.
Diese liegen in jedem signifikanten Abschied, der ja auch laut dem kürzlich verstorbenen Roger Whittaker ‚ein scharfes Schwert‘ ist, was als Metapher so treffend war, dass der ursprüngliche Schlagertitel zum Gemeinplatz werden konnte.
Dass dabei gelegentlich ‚Blut fließt‘ ist leider in der Regel nicht zu Vermeiden, letztendlich hin zu nehmen, zumal es die Notwendigkeit von Reinigungs- und Restaurierungsarbeiten befördert.

So verhält es sich auch mit dem Abschied vom Sommer. Meist geht er schleichend über den September hinweg und kulminiert in einem signifikanten Temperaturunterschied Richtung Ende des Monats, der immer noch die Entscheidung offen lässt ob es nun ein goldener oder eben ein trüber Herbst wird.
Die frühe Dunkelheit tut ihr Übriges und der Aufenthalt im Freien wird nach Sonnenuntergang ungemütlicher und damit unwahrscheinlicher. Rückzüge, die auch auf den Balkon noch im Freien möglich waren verlagern sich, aller bereitliegender Decken zum Trotz, nach innen, was auch im übertragenen Sinne ‚Einkehr‘ bedeutet.

Nicht so in diesem Jahr!

Dem (gefühlt) üblichen Ablauf entgegen bildeten in diesem Jahr ewig viele letzte und hinterletzte Sommertage die Basis für das Gros der dunkelnden Septemberabende, die dann in großer Zahl auch noch warme, laue Nächte wurden.
Die Stadt nach den Ferien gut gefüllt, fühlt sich in Teilen südlich an und lässt einen nicht versiegen wollenden Strom an Lebenslust über ihren Menschen aus.
Sonnenuntergänge, Fahrtwind, Spätisessions und Parkgelage, Bodensitzen, Spätschwimmen und Früh Heimkehren, alle Sommerattribute lebten sich über den Monat mehr oder weniger ungebremst weiter.

All, die sich auf spätsommerlichen Sehnsuchtsbögen an die See oder in irgendwelche Büsche geschlagen haben wurden vom Septembersommer ebenso beschenkt, wie einem per Social Media täglich vor Augen geführt wurde und was mich oft genug wehmütig in die Tage im Kanu und die Nächte am See zurück katapultiert hat.
Die Ruhe, die Natur zu geben in der Lage ist erreicht man in der Stadt nur schwer und es braucht (zumindest bei mir) auch immer eine Zeit, bis ich angekommen bin in dieser Ruhe. Die Bewegung ist oft genug das ‚meditative Element‘. Schnelles Hopping zwischen diesen Dimensionen ist ungut.
Dann lieber die Radkilometer durch die Sommernachtstadt und die Felder davor, wo sich in Verbindung mit entsprechendem Soundtrack ein ähnlicher Zustand erreichen lässt.

Und dann stürzt er ab. Vom einen Moment auf den anderen.
Gestern noch neben dem Arbeitsweg zweimal ausgedehnt Rad bis in den späteren Abend. Auch die halbe Stunde ‚frei Strampeln‘ am Morgen wie gehabt. Dann Arbeit, trotz Feiertag. Dinge müssen getan werden. Im sprichwörtlichen Abarbeiten verfängt gerade ein schon tagelang aufgeschobener Fragebogen, der deutlich grundsätzliches und persönliches beinhaltet, weshalb es auch Zeit und Nachdenken brauchte mich daran zu setzen.

Mitten ins konzentrierte Beschreiben innerer Beweggründe, Erwartungshorizonte und gemachter Erfahrungen, was ohnehin nicht die freudigste Sache der Welt darstellt, verfinstert sich am frühen Nachmittag der Himmel innert von Minuten so weit, dass es sofort Kunstlicht in der Wohnung braucht, die Temperatur fällt ebenso rasant, was mich ad hoc zu Pullover und Socken nötigt. Hand in der Sockenschublade nehme ich das monsunartige Geräusch durch die immer noch sperrangelweit geöffneten Fenster wahr.

Gut dem nicht hinterher zu kippen, an dieser Stelle nicht, das sofort auch olfaktorisch wahrnehmbare, Ende dieses großen Sommers zu betrauern und darüber in Gemütszustände abzugleiten, die dem Leben, wie es sich an diesem Übergang darstellt alles andere als gerecht werden würden.
Inne zu halten und dem Raum zu geben, nach zu spüren was ad hoc verloren ist war gut.
Vielleicht war es sogar hilfreich, dass der Moment, der ja im Raume stand und auf den sich Kalender und Uhr ungebremst immer weiter zubewegt haben, doch so plötzlich und mit einem dunklen, kalten, nassen Schwung herübergefegt kam. Da ist jegliches Lamentieren unangebracht. Wir waren schon lang in der Nachspielzeit.

das wesen der enttäuschung

Wie jedes mal, wenn es im Leben zu wirklich einschneidenden Veränderungen kommt macht es sehr viel Sinn sich den Raum und die Zeit zu nehmen genau hin zu schauen.
Das ist mitunter schmerzlich und manchmal auch desillusionierend. Wie das Wort schon sagt muss ja der Enttäuschung offenbar irgendeine Art der Täuschung vorausgegangen sein. Die muss nicht zwingend zentral bei ‚den Anderen‘ aufgehängt sein. Man täuscht sich auch gern schon mal selbst, wenn es einem daran gelegen ist Dinge auf eine ganz bestimmte (die gewünschte) Art und Weise zu sehen und zu interpretieren.
Das ‚genaue Hinschauen‘ hilft in erster Linie genau diese Aspekte zu finden, zu erkennen und herauszufinden, wie es im weiteren Verlauf gelingen kann die Art Selbst-Täuschung zu vermeiden.
Dazu braucht es eine Menge Mut, da der Umgang mit den eigenen Defiziten sehr viel schwieriger ist als der Umgang mit den Defiziten Anderer. Gleichzeitig ist die öffnende Wirkung und der heilende Effekt des ‚vor sich selbst zurück Tretens‘ und des wahrhaftigen hin Schauens immens.
Es braucht den Mut Dinge zu bedauern, zu betrauern und Abschied zu nehmen, von eben jenen (geliebten und gepflegten) Vorstellungen, die oft nur dazu da sind Widersprüche zu kaschieren oder offensichtliche Sollbruchstellen ignorieren zu können.
Dafür etwas nicht anzugehen gibt es immer genug Gründe.
Das es so oft den Zwang der eruptiven, nicht aufzuhaltenden, dynamischen Entwicklung braucht um in die Position zu kommen, eben diese ungeschönte Wahrhaftigkeit zu- und an sich heran lassen zu können, sagt viel über die Struktur der allzu menschlichen Mechanismen aus, die dazu führen, dass Mensch sich immer wieder in der Art selbst hinter’s Licht führt um den unangenehmen, ja mitunter sogar bedrohlich wirkenden Wahrheiten zu entgehen.

Alle Dinge werfen einen Schatten, wenn sie im Licht stehen und je nach Veränderung der Lichtverhältnisse fällt auch der Schatten anders, wird im Verhältnis zum Gegenstand selbst möglicherweise auch größer als er vorher erschien.
Sich dem auszusetzen, auch diese (unbequemen) Wahrheiten zulassen zu können und das damit oft einhergehende Leiden aus zu halten bringt im Gegenzug ein Maß an Wahrhaftigkeit mit sich das mir auf lange Sicht sehr viel gesünder erscheint als einem Konstrukt zu folgen, welchen auf Selbsttäuschung, Mutlosigkeit und Angst basiert.

willkommen zuhause bei…

jo_berlin

08 / 2023
Foto: Simone Rieder

Sprache, als Ausdruck für Erlebtes, Erdachtes, Ersehntes, Ertragenes, Beobachtetes, Gedachtes, Gefühltes und Verinnerlichtes, ist das Medium von jo_berlin.

Prosa und Miniaturen, die durch eine erkennbar eigene Sprache geprägt und einem klaren Erzählstil verpflichtet sind, stehen für sich.

Daneben entstehen regelmäßig Notizen zu alltäglichem, den großen und kleinen Themen des ‚Lebens an sich‘ sowie manchmal Reiseberichte oder Konzertreviews.
Diese sammeln sich zukünftig kontinuierlich im Blog und laden zum 360° Rundblick in die Lebenswelt des Autors ein.
Kulisse ist im Überwiegenden das inzwischen gehassliebte Berlin , welches zum beschriebenen über die sprachlichen Bilder hinaus immer wieder schönes, buntes und manchmal auch abseitiges Ansichtsmaterial liefert.

Ergänzt werden diese Inhalte um einen weiteren Strang, der unlängst im jo_berlin Universum Platz genommen hat:
www.palz-zen.de, welches an dieser Stelle lediglich verlinkt sein und ansonsten durch die in den Blog integrierten Beiträge für sich stehen soll.

Dazu findest sich das Wort bei jo_berlin auch mit Musik verbunden in Songs, die ‚am Leben entlang‘ entstehen.

Zimmer 16; Berlin-Pankow 09 / 2023
Foto: Simone Rieder


Die Musikjournalistin Victoriah Szirmai (tip Berlin / Jazzthetik) schreibt in Ihrem Blog (Klangverführer):

‚Erst einmal erfreut jo_berlin, der als ehemaliger Frontmann einer englisch-sprachigen Grunge-Band in der Hauptstadt nicht nur seinen neuen Namen, sondern auch seine ureigene Sprache gefunden hat, mit dem Blick des Zuzüglers, der Berlin dank seines Brotjobs aus einer Perspektive zu sehen bekommt, die selbst die meisten hier Geborenen nicht kennen dürften. Nicht nur im Lied findet er schöne Worte, sondern auch in der Ankündigung. Et voilà: Novemberticket! Und für die, denen das zu depressiv ist, wirft er schnell noch den Stein ins Meer hinterher, der sich in den nächsten Tagen – gib mir dies, gib mir das/aber gib mir irgendwas – noch als verdammter Ohrwurm erweisen soll.‘

Klangverführer 03 / 2014

Foto: (copyright @) altronic artworks