
texte von jo_berlin. eine verlinkte auswahl mit einführung.
Entstanden noch vor dem endgültigen Umzug in die große Stadt. Damals gab es das Eiscafé Lampe noch… Der Text führte dann indirekt zu einer fantastischen USA Reise im Frühling 2001.

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leon
Entstanden während meiner Zeit als Linienbusfahrer in Berlin. Der Betriebshof Indira Gandhi Straße war von 2006 – 20013 meine Arbeitsstelle, bzw. die Basis davon. Arbeitsplatz waren die Straßen der Stadt und Kunden waren all die Menschen, welche die BVG tagtäglich hunderttausendfach bewegt. Die großen gelben Doppeldecker die Linden runter zu reiten, (pickepackevoll mit Touristen) war immer ein großer Spaß. Der Alltag waren aber genauso die Plattensiedlungen im Nordosten morgens um vier. Dort ist mir dann auf der Linie 195 Leon begegnet. Er war lange ‚mein kleiner Freund‘.
Nachdem ich vom Bus bin hab‘ ich ihn dann leider aus den Augen verloren.

Noch eine Begegnung im Bus. Der 192’er war damals eine der schöneren Ritzen, weil viel junge Leute und ‚round Biesdorf Downtown insgesamt (nicht nur durch das Studentenwohnheim) im Flachen das Klientel im allgemeinen immer sehr freundlich war, nicht nur die große Chefin, die auch im Kiez dort lebte.

Das hat Ben (Hamilton) im schweren Sommer 2010 zu mir gesagt und es hat SEHR geholfen.

2011 vs. 2024
Entstanden ziemlich genau um diese Zeit vor dreizehn Jahren bildet der Text ein auch ein erstaunlich genaues Bild dessen, wie es hier gerade aussieht.
Es ist wie es schon im vorigen Jahr war als die Lawine runter kam. Eine Blaupause von damals, die sich wunderbar nutzen lies um die Ruhe zu bewahren, im Wissen was kommt und wie ich im Extrem reagiere, was geht und was nicht und vor allem, wo der Weg hinaus beginnt und wo er entlang führt.
Ein krasser Ritt war’s trotzdem, der auch diesmal ohne die neue alte Verliebe eher nicht so stringent und erfolgreich zu bewältigen gewesen wäre.
Heuer gibt’s in der Folge kein Kind, es gab schon eine Hochzeit, was auch Ausdruck dessen ist, dass meine Reise in Verliebensdingen am letzten Tag meines 56ten Lebenjahres vernunftigerweise ein Ende finden sollte.
Selbstgewählt den Deckel drauf, der schon vor meiner letzten Falschabbiege auf den Allgäuer Holzweg der Weg hätte sein müssen, wäre ich nur klug oder zumindest Impulskontrolliert genug gewesen. Den Pfad jetzt nicht zu nehmen hätte geheißen dem Lebensglück absichtlich mit offener Sohle krass vor’s Schienbein zu treten. Vermutlich hätte das Leben an sich mich ohne dem mit Rot sofort vom Platz gestellt. Rohes Spiel.
Die Teilzeit gibt’s noch, den Bedarf des Businessplans nur bedingt und nicht dringlich. Aber auch im Job, der schon lang ein ganz anderer ist beim Nahverkehr stehen Veränderungen an und das ist gut und hilfreich.
Immer noch alles in Bewegung aber eben nicht mehr querfeldein wie dereinst, sondern auf glatter ruhiger Fahrbahn, mit ordentlich Markierung und Leitplanke.

